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Wintersportexkursion 2019 nach St. Jakob/Osttirol

Eine der bes­ten Ex­kur­sio­nen bis­her, wenn nicht so­gar die beste!

Die Win­ter­sport­ex­kur­si­on des 12. und 13. Jahr­gangs An­fang die­ses Jah­res war ein vol­ler Er­folg. Trotz der Skep­sis, mit der manche/r die­ser Fahrt ge­gen­über­stand, gibt es für mich kaum ei­nen Grund, die­se Ex­kur­si­on nicht zu wie­der­ho­len. Die be­nann­te Skep­sis er­gab sich vor al­lem aus der feh­len­den Er­fah­rung beim Ski­fah­ren. Je­doch ver­flog die­se bei mir nach ei­ner kur­zen und klein­schrit­ti­gen Ein­füh­rung in die Be­we­gun­gen vollständig.

Vor­aus­ge­sag­tes Schnee­ge­stö­ber ab Mün­chen und ge­schlos­se­ne Päs­se in Ös­ter­reich ver­spra­chen al­len eine laaan­ge Fahrt. Die­se wur­de aber durch eine gute At­mo­sphä­re an­ge­nehm auf­ge­fan­gen und po­si­tiv ge­se­hen: Wir konn­ten dem Schul­all­tag für eine Wo­che in Rich­tung Schnee ent­flie­hen und uns er­war­te­te das vol­le Win­ter­sport­aben­teu­er! Ab Mün­chen lag tat­säch­lich Schnee und es wur­de auch im­mer mehr. An ei­ner Rast­stät­te la­gen so­gar bis zu zwei Me­ter! Wir be­gan­nen un­se­re Rei­se um 16 Uhr in Sta­de, und sind am nächs­ten Tag etwa ge­gen 13 Uhr in un­se­rer Un­ter­kunft an­ge­kom­men. Die­se An­rei­se muss­te erst ein­mal ver­daut wer­den, so­dass am An­kunfts­tag nur noch die Ma­te­ri­al­lei­he, die Mahl­zei­ten und die Or­ga­ni­sa­ti­on des ers­ten Ta­ges auf der Pis­te anstanden.

Für uns klin­gel­te am nächs­ten Mor­gen der We­cker ge­gen 07.15 Uhr, der uns dann frü­her oder spä­ter auch tat­säch­lich aus dem Bett hol­te. Noch vor dem Früh­stück, wel­ches von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr an­ge­setzt war, wur­den be­reits ers­te Tei­le der Aus­rüs­tung an­ge­legt. Dem­entspre­chend fand nach dem Früh­stück nur noch die Ab­run­dung der Vor­be­rei­tung für die Pis­te statt. Also gin­gen wir rasch vom Früh­stück auf das Zim­mer und da­nach so­fort in den Ski­kel­ler, in dem al­les von Ski­stö­cken bis Snow­board­schu­hen un­ter­ge­bracht war.

Ge­rüs­tet gin­gen wir an­schlie­ßend zum Bus, wel­cher uns in we­ni­gen Mi­nu­ten zur Ski­an­la­ge fuhr. St. Ja­kob im De­fer­eg­gen­tal ist hier­bei sehr gut aus­ge­stat­tet. Es gibt Pis­ten am Fuß der Ber­ge, wel­che zum Üben und Ken­nen­ler­nen durch ihr sanf­tes Ge­fäl­le und den we­ni­gen Kur­ven sehr gut ge­eig­net sind. Wenn man sich schon si­che­rer fühlt, kann man auf den etwa 2300 Me­ter ho­hen Berg fah­ren und die Viel­zahl der dor­ti­gen Pis­ten er­le­ben. Hier­bei gibt es blaue, rote, aber auch schwar­ze Pisten.

Am ers­ten Tag fing es für vie­le von uns auf dem Übungs­platz mit klei­nen Schrit­ten an. Hier ha­ben wir ganz in Ruhe den Um­gang mit dem Sport­ge­rät, rich­ti­ges Stür­zen und an­schlie­ßen­des Auf­ste­hen oder auch das Len­ken und Brem­sen ken­nen­ge­lernt. Das Tol­le an der Sa­che war, dass fast je­der von uns auf etwa ei­nem Leis­tungs­stand war: kei­ne Vorerfahrung.

Die Snow­boar­der blie­ben eine Wei­le län­ger am Übungs­hang. Snow­board­fah­ren ist in vie­ler­lei Hin­sicht deut­lich kom­ple­xer als Ski­fah­ren zu er­ler­nen und kann ge­ra­de an den ers­ten Ta­gen ziem­lich frus­trie­rend sein, da man ver­gleichs­wei­se häu­fi­ger hin­fällt. Man muss echt hart zu sich sein, um nicht vor­schnell auf­zu­ge­ben und das Snow­board an den Na­gel hän­gen zu wol­len. Es lohnt sich aber, am Ball zu bleiben.

Die an­de­ren Tage am Berg star­te­ten im­mer mit ei­nem kur­zen Auf­wärm­pro­gramm, mal ga­ben wir al­les bei ei­ner Staf­fel, mal tob­ten wir bei ei­nem Spiel oder tanz­ten uns ge­mein­sam warm. Ob es nun ver­let­zungs­vor­beu­gend war oder ein­fach nur ein paar amü­san­te Auf­nah­men für die Dia­show am Ende des Schul­jah­res ein­brin­gen soll­te, sei ein­mal da­hin­ge­stellt. Aber nach­dem wir auch die­se Hür­de über­wun­den hat­ten, ging es dann end­lich zur Pis­te bzw. an den Lift, der uns mal schnel­ler, mal lang­sa­mer nach oben brach­te. Das lag aber nicht an dem An­ker­lift selbst, son­dern eher dar­an, wie man sich per­sön­lich an­stell­te. Die An­ker­lif­te, mit de­nen man im­mer zu zweit hoch­fährt, bie­ten die her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, sich zu un­ter­hal­ten. Ich kam bei den omi­nö­sen „Lift­talks“ sehr gut mit den an­de­ren ins Ge­spräch – auch mit Per­so­nen, die ich viel­leicht noch gar nicht so rich­tig kann­te oder bis­lang ken­nen­ler­nen durfte.

War man erst ein­mal oben an­ge­kom­men, gal­ten die ers­ten Fahr­ten häu­fig der Wie­der­ein­ge­wöh­nung an das am Vor­tag Ge­lern­te. Na­tür­lich fand das nicht im­mer rei­bungs­los statt, aber trotz­dem konn­te man be­reits da wie­der ers­te Er­fol­ge für sich ver­bu­chen. Nach je­der Ab­fahrt sam­mel­te wir uns un­ten am Lift für wei­te­re Be­spre­chun­gen und meis­tens auch noch ein­mal oben. Da­bei sind wir nur sel­ten eine Ab­fahrt in ei­nem Stück ge­fah­ren, son­dern ha­ben zwi­schen­durch oft Ge­sprächs­pau­sen ge­macht, um Übun­gen zur bes­se­ren Kur­ven­fahrt oder zur Ba­lan­ce im nächs­ten Ab­schnitt zu be­spre­chen und auszuwerten.

Dank der von An­fang an über­schau­ba­ren Grö­ßen der Grup­pen, konn­te sich je­der sehr gut den in­di­vi­du­el­len Pro­ble­men und Schwie­rig­kei­ten wid­men. In den sich an­schlie­ßen­den Ab­fahr­ten ver­such­te ich dann mit­hil­fe der neu­en Im­pul­se die Bau­stel­len oder Un­si­cher­hei­ten aus­zu­mer­zen. Ehe wir uns ver­sa­hen, war es auch schon Zeit für die Mit­tags­pau­se, wel­che meis­tens um 11.30 Uhr an­ge­setzt war und wir auf ei­ner der Hüt­ten an den Pis­ten voll­zo­gen. Na­tür­lich be­zo­gen sich die meis­ten Ge­sprächs­the­men dann auf das ge­ra­de Er­lern­te und die in­di­vi­du­el­len Fort­schrit­te und Erfolge.

Bis cir­ca 16 Uhr wa­ren wir auf den Pis­ten un­ter­wegs und wech­sel­ten zwi­schen den be­lieb­ten „Mo­fas“ – Mo­ti­va­ti­ons­fahr­ten – und Lern­fahr­ten. Nach den letz­ten Ab­fahr­ten tra­fen wir uns meis­tens mit der ge­sam­ten Grup­pe auf ein küh­les oder war­mes Ge­tränk im Tal. Da­nach ging es mit dem Ski-Bus zu­rück zur Un­ter­kunft und um 18:30 Uhr stand das ge­mein­sa­me Abend­essen an.

Nach dem Es­sen wa­ren die Aben­de über­wie­gend of­fen ge­stal­tet und wir konn­ten zu­sam­men Kar­ten spie­len, ge­mein­sam fern­se­hen oder ein­fach ge­müt­lich beisammensitzen.

Es wur­de aber nicht nur ge­fau­lenzt, son­dern es gab zum Ab­schluss man­cher Ski­ta­ge Vor­trä­ge, wel­che un­ter an­de­rem von den Ver­hal­tens­wei­sen auf der Pis­te, La­wi­nen und de­ren Ge­fah­ren so­wie den Sport­ge­rä­ten han­del­ten oder all­ge­mein mit dem The­ma des Al­pen­tou­ris­mus ver­traut mach­ten.  Sie wa­ren also kei­nes­falls will­kür­lich ge­wählt, um uns an das ein­zig Wah­re – die Schu­le – zu er­in­nern, son­dern hat­ten tat­säch­lich ei­nen tie­fe­ren Sinn.

Meis­tens ging es dann auch recht zü­gig ins Bett. Dort erst ein­mal an­ge­kom­men, schlos­sen sich dann auch schnell die Au­gen, denn so ein Tag … ist ver­dammt noch­mal anstrengend.

Am Mitt­woch fei­er­ten wir ge­mein­sam das Berg­fest, nach­dem wir von der Pis­te wie­der­ge­kom­men wa­ren. An dem Tag wur­den alle im Na­men der IGS als Ski­fah­re­rIn­nen oder Snow­boar­de­rIn­nen ge­tauft. Es wur­de eine klei­ne Ze­re­mo­nie vor­be­rei­tet und mit ei­nem Tauf­spruch schwo­ren wir un­se­re Treue dem Skifahren/Snowboarden und be­sie­gel­ten dies mit ei­nem fei­er­li­chen Akt. Das Berg­fest war eine be­son­de­re Über­ra­schung für uns Teil­neh­mer und sorg­te zu­sätz­lich für eine lus­ti­ge und aus­ge­las­se­ne Stimmung.

Man sieht, uns wur­de also nie lang­wei­lig! Win­ter­sport hebt sich in dem Sin­ne von vie­len an­de­ren Sport­ar­ten ab. Das Fah­ren ist je nach Ge­schwin­dig­keit ziem­lich an­stren­gend und be­las­tet vor al­lem die Bauch‑, Bein- und Fuß­mus­ku­la­tur. Da ist eine Ent­span­nungs­pau­se durch den Lift durch­aus willkommen.

Mit der Zeit be­gan­nen die Ski­schu­he auch stark zu drü­cken. Da­bei er­reich­te der Schmerz sein Ma­xi­mum am drit­ten Tag. Über­ra­schen­der­wei­se ging er da­nach ein­fach weg, als hät­te er sich nun end­lich auch Ur­laub ge­nom­men oder als wä­ren die Ner­ven­bah­nen ein­fach ab­ge­stor­ben. Ich habe für mich ge­merkt, dass Ski­fah­ren mit stei­gen­dem Kön­nen im­mer mehr Spaß macht. Man traut sich, auch ein­mal schnel­ler zu fah­ren und das Kur­ven­fah­ren ge­lingt im­mer bes­ser und sau­be­rer. Der Lern­fort­schritt ist in den ers­ten Ta­gen ein­fach unglaublich.

Am Frei­tag, un­se­rem letz­ten Abend, fei­er­ten wir nach dem Abend­essen die er­folg- und er­leb­nis­rei­che Wo­che, in der uns be­kann­ten „Zisch Hüt­te“ an der Tal­sta­ti­on. Je­der, der mit woll­te, konn­te so die Wo­che und den Abend fei­er­lich aus­klin­gen lassen.

Vor die­ser Ex­kur­si­on hät­te ich nie ge­dacht, in fünf Ta­gen solch gro­ße Leis­tungs­sprün­ge zu ma­chen. Der Un­ter­schied zum ers­ten Tag, an dem man noch nie­mals zu­vor in sei­nem Le­ben auf Ski­ern oder ei­nem Snow­board ge­stan­den hat­te, ist enorm. Fast die ge­sam­te „An­fän­ger­grup­pe“ war am Tag fünf ohne gro­ße Pro­ble­me fä­hig eine rote Pis­te her­un­ter zu fah­ren. Wenn man sich bei den Teil­neh­mern um­hört, trifft man auf na­he­zu voll­stän­di­ge Zufriedenheit.

Wer sich also neu­en Her­aus­for­de­run­gen stel­len möch­te, die Na­tur so nahe zu spü­ren, wie er/sie es viel­leicht noch nie ge­tan hat und all dies gleich­zei­tig mit Sport zu ver­bin­den, ist auf je­den Fall der/die Rich­ti­ge für eine Teil­nah­me an der nächs­ten Wintersportexkursion!

(Han­nah, Lui­sa, Mat­thi­as und Michel)

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