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Stader Tageblatt zum ersten Abitur an der IGS Stade

Das erste Abitur an der IGS in Stade

Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Stade feiert ersten Abi-Jahrgang – Schule befindet sich in städtischer Trägerschaft

Von Wil­fried Stief

Wurden im Schatten ins rechte Licht gerückt: die ersten Abiturienten der IGS Stade mit Lehrern und dem Schulleiter Jörg Moser-Kollenda (vorne, zweiter von rechts). Fotos Stief

STADE. Vom ersten Abi-Jahrgang einer städtischen Schule seit 40 Jahren sprechen die Offiziellen. Von ihrem Versuchskaninchen-Dasein sprechen die Schüler und bezeichnen sich scherzhaft als „rABIts“.

Und eben die­se Ka­nin­chen könn­ten jetzt frei­ge­las­sen wer­den, scherzt Schul­lei­ter Jörg Mo­ser-Kol­len­da. Er über­reich­te 62 frisch ge­ba­cke­nen Ab­itu­ri­en­ten der IGS Sta­de ihre Zeug­nis­se: „Jetzt tren­nen sich un­se­re Wege.“

Die Wege, die in den letz­ten Jah­ren Schü­ler, Leh­rer und El­tern an der In­te­grier­ten Ge­samt­schu­le (IGS) Sta­de am Ho­hen­we­del ge­mein­sam gin­gen. Ein mit­un­ter auf­re­gen­der Weg, wie die Ver­tre­te­rin der El­tern­schaft, Son­ja Dom­rö­se, befand.

Erstes Stader Abitur nach 40 Jahren

Als am Frei­tag­vor­mit­tag um 11 Uhr die Ab­itur­fei­er­lich­kei­ten in der gro­ßen Aula der IGS be­gan­nen, ging et­was Be­son­de­res über die Büh­ne. Für Schü­ler und Leh­rer, die ge­mein­sam ihr ers­tes Ab­itur an der IGS ab­sol­vier­ten, aber auch für die Schul­land­schaft. Denn nach­dem die Stadt vor 40 Jah­ren die Vin­cent-Lü­beck-Schu­le an den Land­kreis ab­ge­ge­ben hat, war nun das ers­te Ab­itur an ei­ner Schu­le in der Trä­ger­schaft der Stadt angesagt.

Den Weg dort­hin ha­ben sich die Ver­ant­wort­li­chen in Rat und Ver­wal­tung rich­tig was kos­ten las­sen, nach­dem der Rats­be­schluss im Jahr 2009 den Weg in Rich­tung In­te­grier­te Ge­samt­schu­le vor­gab und da­mit auch das Ende der Haupt- und Re­al­schu­le als Schul­form am Ho­hen­we­del besiegelte.

Über 10,5 Mil­lio­nen Euro sei­en in den letz­ten Jah­ren ver­baut wor­den, sag­te Bür­ger­meis­te­rin Sil­via Nie­ber in ih­rem Gruß­wort. In zehn Bau­pha­sen wur­de die Schu­le von Grund auf um­ge­baut. Mit dem Vor­teil für Schü­ler und Leh­rer, auf eine mo­der­ne Ein­rich­tung zu­grei­fen zu kön­nen. „Die IGS war die ers­te Schu­le der Stadt, in der sämt­li­che Klas­sen- und Fach­räu­me mit di­gi­ta­len Ta­feln aus­ge­stat­tet wa­ren“, so die Bürgermeisterin.

Al­ler­dings konn­ten die Bau­ar­bei­ten der letz­ten Jah­re nicht nur in den Fe­ri­en er­le­digt wer­den. So be­ka­men die Schü­ler gleich ein ge­rüt­telt Maß Bau­erfah­rung mit auf den Le­bens­weg. Durch Lüf­tungs­schäch­te ins Klas­sen­zim­mer plump­sen­de Hand­wer­ker blie­ben aber die Ausnahme.

Zwei strahlende Gesichter am Ende der Abi-Feier: Schulleiter Jürgen Moser-Kollenda und die beste Abiturientin Lotta Moll.

In sei­ner Be­grü­ßungs­re­de hat­te Schul­lei­ter Mo­ser-Kol­len­da vie­len zu dan­ken. Zum Bei­spiel den El­tern, die ihre Kin­der vor zehn Jah­ren an ei­ner Schu­le an­mel­de­ten, die es noch gar nicht gab. Der Lan­des­schul­be­hör­de für ihre gute Be­glei­tung in Ober­stu­fen­zei­ten. Der Stadt und der Bür­ger­meis­te­rin für ih­ren gro­ßen per­sön­li­chen Ein­satz. Und auch den Schü­lern, die die Bau­stel­len­zei­ten sto­isch er­tra­gen hätten.

El­lin Ni­ckel­sen von der Lan­des­schul­be­hör­de mach­te den vie­len El­tern und An­ge­hö­ri­gen der Ab­itu­ri­en­ten deut­lich, dass die Leh­rer beim ers­ten Abi an der IGS be­son­ders ge­for­dert wa­ren. Es galt näm­lich, das so­ge­nann­te „De­zer­nen­ten-Ab­itur“ über die Run­den zu brin­gen. Da­bei über­prüft die Lan­des­schul­be­hör­de die prü­fen­den Leh­rer und die zu prü­fen­den Schü­ler glei­cher­ma­ßen, um ei­nen ge­wis­sen Qua­li­täts­stan­dard zu set­zen oder zu si­chern. Letzt­lich ka­men nach die­sem Prü­fungs­par­cours von 64 Prüf­lin­gen 62 ans ge­setz­te Ziel. Der Ge­samt­durch­schnitt der Ab­itur­zeug­nis­se be­trug üb­ri­gens 2,54. 14 Pro­zent der Ab­itu­ri­en­ten schaff­ten eine 1 vor dem Kom­ma. Lot­ta Moll steht mit ei­nem Schnitt von 1,1 an der Spitze.

Eine be­we­gen­de Rede über be­schrit­te­ne und neue Wege hielt Son­ja Dom­rö­se für die El­tern­schaft. Sie griff auch die „Fri­days for Future“-Bewegung auf. Da sei­en jun­ge Leu­te auf dem Weg zu ei­nem Le­bens­stil, von dem die Er­wach­se­nen ler­nen könnten.

(Stader Ta­ge­blatt vom 29.06.2019)

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