Tag 1: Victoria Wasserfälle
Wir sind am 22. September nach einer sehr langen Flugreise in Simbabwe angekommen und haben uns direkt auf dem Weg zu dem spektakulären Naturwunder VICFALLS gemacht.
Die Victoria Fälle sind atemberaubend große Wasserfälle und wir haben unzählige Fotos gemacht. Man kann allerdings kaum festhalten, wie es sich anfühlt dort zu stehen. Im Nationalpark haben wir die Wasserfälle drei Stunden lang aus verschiedenen Perspektiven bewundert und auch erste tierische Kontakte geknüpft, dann da wo Touristen sind, sind in Afrika auch freche Affen nicht fern.
Tag 2: Hwange Nationalpark – Safari
Heute sind wir mit dem Schulbus der Msiteli Highschool nach Hwange gefahren. Die recht ruckelige Fahrt haben wir uns mit ein bisschen Partystimmung versüßt. Als wir im Camp angekommen sind, haben wir unsere kleinen Rundhütten bezogen und uns dann auf Safaritour begeben.
Es gibt kaum Worte dafür, wie besonders dieses Erlebnis war. Wir konnten mehrere Elefantenherden am Wasserloch beobachten, haben außerdem Zebras, Giraffen, Nilpferde, Krokodile, Antilopenarten, besondere Vögel und vieles mehr gesehen. Und es hat zum ersten Mal so richtig KLICK gemacht: Wir sind in Afrika! Der Sonnenuntergang hat dieses einmalige Erlebnis abgerundet.
Anschließend haben wir uns im Camp unter schwierigen Bedingungen selbst versorgt: Zwiebeln schneiden ohne Messer? Nudeln kochen ohne Herdplatte? Wir haben alle Hürden bezwungen. Nur als die Spinne in einer der Rundhütte auftauchte, mussten wir streiken und in einer anderen Hütte musste etwas näher zusammengerückt werden
Tag 3: Auf nach Bulawayo
Nachdem wir nach einem gemeinsamen Frühstück unsere Rundhütten verlassen haben, hat uns der Schulbus der Msiteli Highschool von Hwange nach Bulawayo gebracht. Für die etwa 350km Fahrt haben wir aufgrund von zahllosen Schlaglöchern und Umleitungen fast 7 Stunden gebraucht. Aber es hat sich gelohnt: Angekommen in Bulawayo, wurden wir herzlichst von einem Empfangskommittee unserer Partnerschule begrüßt.
Tag 4: Hello Msiteli Highschool
Heute waren wir zum ersten Mal in unserer Partnerschule, der Msiteli High School. Wir wurden sehr herzlich begrüßt, sowohl von der gesamten Schulgemeinschaft als auch von unserer Austauschgruppe, mit der wir in den nächsten Tagen sehr viel Zeit verbringen werden.
Nach einem kurzen Kennenlernen, durften wir in Kleingruppen ein paar Unterrichtsstunden live miterleben. Das war ein besonderes Erlebnis, denn der Unterricht ist wirklich ganz anders als in Deutschland.
Im Rahmen einer großen Schulversammlung wurden wir dann noch einmal offiziell begrüßt und durften uns als Gruppe, aber auch einzeln vorstellen. Das war vor so vielen Leuten wirklich sehr aufregend!
Anschließend konnten wir viele lustige Gespräche führen, Selfies machen und Kontakte knüpfen. Eines steht fest: Die Simbabwer sind super herzlich und aufgeschlossen und wir sind nun sehr zuversichtlich, was die nächsten Tage in den Gastfamilien betrifft.
The real life: 3 Tage in den Gastfamilien
Von Freitagnachmittag bis Montagmorgen waren wir in Gastfamilien untergebracht. Vielen Familien in Simbabwe geht es finanziell nicht sehr gut, deshalb kann man den meisten Familien der SchülerInnen kaum zumuten, ein Gastkind aufzunehmen. Aus diesem Grund waren wir in Familien von LehrerInnen unserer Partnerschule untergebracht. Auch hier gab es einige Familien ohne zuverlässigen Zugang zu fließendem Wasser und Strom und mit recht langem Fußweg zur Schule. Es gab aber auch eher wohlhabende Familien mit eigenem Auto und Haushaltshilfen – die Bandbreite ist groß und es war so, so spannend, am Montagmorgen die Geschichten und Erlebnisse aller Gruppenmitglieder zu hören. Eines war aber in wirklich allen Familien gleich: Die Freude über ein Gastkind (oder eine Gastlehrerin), die Herzlichkeit, die Neugier, das gemeinsame Kochen, Tanzen und Lachen. Es ist eine ganz besondere Erfahrung, nicht nur als Tourist in einem fremden Land zu sein, sondern auch die Möglichkeit zu haben, für einige Zeit in das wirkliche Leben dort einzutauchen.
Projekt im Einsatz: Grundschulbesuche in Bulawayo
Am Mittwoch, den 01.10.2025, haben wir uns auf den Weg zu unserem ersten Grundschulbesuch gemacht. Ziel war die private Riverbridge Primary School in Bulawayo, in der wir sehr herzlich von SchülerInnen aller Klassenstufen und der Schuldirektorin begrüßt wurden.
Der Themenschwerpunkt des Tages war die Anwendung des Projektes “Früh übt sich”, das im vergangenen Durchgang von den Austauschgruppen aus Stade und Simbabwe erarbeitet wurde. Das entstandene Produkt ist das dreisprachige Aktivitätenbuch WE CARE für GrundschülerInnen. In Stade haben wir dieses schon sehr erfolgreich an der Burggraben-Grundschule getestet und nun war es Zeit, es auch in Simbabwe zu erproben.
In Kleingruppen mit jeweils einem deutschen und einem simbabwischen Schülercoach und 4 GrundschülerInnen wurde mit dem Buch gearbeitet und erklärt, wie später eigenständig damit weiterverfahren werden kann. Es hat so viel Spaß gemacht, bei den offenen GrundschülerInnen ein Bewusstsein für das Thema Klimaschutz zu schaffen. Sie waren sehr interessiert und aufgeschlossen und der Abschied nach dem schönen Vormittag fiel uns irgendwie schwer. Wir haben uns schon sehr auf den nächsten Tag mit einem weiteren Grundschulbesuch gefreut.
Am kommenden Tag ging es für uns nämlich zur Dr. N. V. Primary School. Nachdem wir am Vortag nachmittags noch unseren Tag reflektiert und ein paar Programmanpassungen vorgenommen hatten, war die Vorfreude auf diesen Tag groß. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass die Grundstimmung an dieser Schule eine ganz andere war als am Vortag. Statt von tanzenden Schulkindern wurden wir von einer ziemlich strengen Schulleiterin empfangen und man hat den ganzen Tag gemerkt, dass statt kindlicher Neugier eher eine ängstliche und zurückhaltende Stimmung bei den Kindern geherrscht hat und das haben wir bei der Bearbeitung des Aktivitätenbuchs ganz deutlich gespürt.
Insgesamt war es total gut, dass wir zwei verschiedene Schulen besucht haben, denn oft besteht ja die Gefahr, dass man aus einer einzigen Erfahrung generalisiert: Hätten wir zum Beispiel nur die zweite Schule besucht, hätten wir bestimmt gedacht, dass alle Grundschulen in Simbabwe so stark auf Disziplin und Gehorsam achten. Der Vergleich war also sehr interessant und wichtig, um “the danger of a single story“
entgegenzuwirken.
Time to say goodbye: Abschied in Bulawayo
Unser letzter Tag an der Msiteli High und mit unserer Austauschgruppe war ein weiteres Highlight dieser spannenden Reise. Vormittags gab es in der Schule eine riesige Zeremonie. In Simbabwe geht das Schuljahr gerade zu Ende und es wurden aus jedem Jahrgang und für jedes Unterrichtsfach die besten SchülerInnen geehrt. Auch außerschulische Erfolge wurden gewürdigt – so haben wir zum Beispiel erfahren, dass ein Schüler aus unserer Austauschgruppe der zweitschnellste Läufer aus ganz Simbabwe ist. Es war wirklich unglaublich interessant, weil so die Leistungen der Lernenden vor allen SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern gewürdigt wurden und man so offen und voller Stolz seine Erfolge gefeiert hat. Das hat uns sehr berührt und eigentlich haben wir festgestellt, dass wir so etwas an unserer Schule auch gut gebrauchen könnten. Nachmittags und abends ging es nicht weniger emotional zu: Unsere gemeinsame Abschiedsparty im Jugendhaus stand an. Es kamen auch noch einmal alle Gastfamilien dazu und auch TeilnehmerInnen der letzten Austauschgruppe. Nach vielen berührenden Reden von ganz vielen Beteiligten und leckerem gemeinsamem Abendessen wurde ausgiebig getanzt und am Ende lagen wir uns alle zu einem gemeinsamen Ohrwurm der Reise in den Armen: Zu „Summertime Sadness“ sind dann doch einige Tränen auf beiden Seiten geflossen. Es war einfach eine so intensive Zeit, die wir noch sehr lange in unseren Herzen tragen werden. Die Vorfreude auf den Gegenbesuch im nächsten September ist schon riesig!



















